E. Liebisch (Q12)
Am Dienstag, 9. April 2025, machten wir uns, das Biologie-W-Seminar „Welt unter Wasser“ der Q12G9, gemeinsam mit unserer Seminarleiterin Frau Stahl auf den Weg nach Freising. Unser Ziel: der Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie an der TU München.
Dort sollte uns ein spannender Tag voller Einblicke in die Welt der Gewässerforschung, Fischökologie und des Naturschutzes, organisiert von Prof. Dr. J. Geist und seinem motivierten Team, erwarten.
Los ging’s an der Moosach, einem kleinen Fluss direkt beim Lehrstuhl. Vom Ufer aus setzten wir sogenannte Reusenfallen ins Wasser, mit denen wir Flusskrebse fangen wollten. Danach durften wir die Aquakulturanlagen besichtigen und verschiedene Fischarten kennenlernen – darunter ein beeindruckender Stör, den wir sogar vorsichtig anfassen und hochheben durften. Ein echtes Highlight – auch für unsere mutige Frau Stahl!



In Wathosen, also wasserfesten Hosen mit integrierten Gummistiefeln, stiegen wir anschließend zum ersten Mal in die Moosach. Dort wurde uns eine spezielle Methode zur Untersuchung des Flussbodens gezeigt. Mit einem Metallzylinder, der in den Boden gehämmert und mit flüssigem Stickstoff gefüllt wurde, konnten Sedimente eingefroren und mitsamt den verschiedenen Bodenschichten herausgezogen werden. Danach durften wir die Technik sogar selbst ausprobieren – ziemlich cool fanden das besonders unsere Jungs!
Nach einer kurzen Pause ging es zurück zum Flussufer, wo wir die Reusen aus dem Wasser holten. Die Freude war groß, denn es hatten sich tatsächlich viele Signalkrebse (Pacifastacus leniusculus) darin gesammelt. Dabei lernten wir den Unterschied zwischen heimischen und invasiven Arten, welche dem heimischen Ökosystem schaden.



Erneut stiegen wir mit Wathosen ins Wasser. Mit einem Handhaken lockerten wir den Flussboden auf und sammelten mit einem Keschersystem kleine Wassertiere – sogenannte Makrozoobenthos wie Larven und kleine Flusskrebse. Diese kippten wir anschließend auf Sortierschalen, um sie genauer zu betrachten. Es war faszinierend zu sehen, wie viel Leben sich auf so engem Raum im Fluss verbirgt.
Zum Abschluss bekamen wir noch eine interessante Präsentation zu einem Renaturierungsprojekt am Inn. Dort werden Fische gechipt, um ihre Wanderungen besser nachvollziehen zu können. Das sogenannte Fisch-Tagging wurde uns zuerst mit einem Lehrvideo demonstriert und anschließend nochmal mit Plüschfischen anschaulich gezeigt. Als Erinnerung bekam jeder von uns einen kleinen Anhänger mit Chip – ein tolles Souvenir und echtes Symbol für diesen erlebnisreichen Tag.
Diese Exkursion war für uns alle ein echtes Highlight. Wir konnten nicht nur selbst forschen und faszinierende Tiere beobachten, sondern auch moderne wissenschaftliche Methoden aus erster Hand kennenlernen. Unsere Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen. Ein riesiges Dankeschön geht an Frau Stahl, die diesen Tag mit viel Engagement und Begeisterung geplant und begleitet hat – das hat die ganze Erfahrung noch schöner gemacht.

